Eine liebe Golfkollegin hat mich darauf aufmerksam gemacht: «Pralinen sind rezeptfreie Antidepressiva. Über Nebenwirkungen informiert Sie die Badezimmerwaage» - und im gleichen Atemzug hat sich diese Lady auch zum Workshop angemeldet.

13 Ladies konnten sich für dieses vorweihnächtliche Winterangebot begeistern und fuhren nach Herznach ins kleine Pralinen-Herstellungs-Atelier. Mit Freude werden wir vom Chocolatier Reto Straub und dem Verantwortlichen für die Administration und IT Peter Scheuble erwartet und begrüsst. So wurde uns versprochen, dass wir heute Pralinen von Grund auf bis zur Verpackung selbst herstellen werden unter Anleitung des Vollblut-Chocolatiers Reto, der sein Handwerk versteht wie kein anderer. Wir fassten je eine Schürze und los gings. 

Sofort erkennen wir gewisse Parallelen zum Golfspiel:

• im höher angesiedelten Schokoladensegment duzt man sich
• es wurde in Vierer-Flights gearbeitet
• alle montierten Handschuhe

Wir messen Portionen ab - jede Zutat nur von allerbester Qualität -, rühren geduldig über dem Wasserbad, füllen Schablonen, streichen gefühlsvoll nochmals Schokolade darauf, schlecken wie Kleinkinder jede Kelle dreimal ab und lassen die Masse im Kühlschrank ruhen. Auch für diese künstliche Pause haben die beiden Herren vorgesorgt, ein Cupli wurde serviert, sehr passend und willkommen. Chocolatier Reto füllte die Pause lebhaft und amüsant mit Informationen über Schokolade etc. Keine Frage blieb offen, Reto weiss alles. Die Stimmung fröhlich, herzlich und voller Erwartungen, ob wir dies wohl alles schaffen in der noch verbleibenden Zeit.

Zwischenzeitlich ist die Schokoladenmasse bereit für den Endspurt. Saubere Handschuhe übergezogen und die Pralinenmasse muss aus der Schablone gelöst werden, um danach mit einer speziellen Schneidemaschine in 60 Portionen geteilt zu werden. Die erste Lady reicht ein Pralinenstück, die zweite taucht dies erneut in eine Schokoladenmasse, die dritte taucht jedes Exemplar einzeln in Schokopulver und die vierte reiht dieses sorgfältig auf ein Tableau. Die nächste Equipe schüttelt in einem Sieb das überflüssige Schokopulver ab und weiter geht’s zu den nächsten Flights in die Verpackungsabteilung. Die stehen schon «Gewehr bei Fuss» und jede hat eine spezielle Aufgabe, alles in Handarbeit. Unser Endprodukt kann sich sehen lassen; 14 Schachteln gefüllt mit 12 Stück in drei verschiedenen, erstklassigen Pralinen stehen für uns bereit mit einem Schriftzug «Golfclub Entfelden – Ladies Sektion». Ein wahres Meisterstück haben wir vollbracht. 

Wir applaudieren den beiden Herren Reto und Peter dafür, dass sie uns in kurzer Zeit und in amüsanter, humorvoller und lockerer Art und Weise tief in ihr Handwerk eingeführt haben. Unser Fazit: Jedes Praliné von Grund auf in Handarbeit erstellt darf und muss auch seinen Preis haben.

Im Golfjargon würde es heissen, alle haben die Platzreife bestanden; heute aber haben die 13 Ladies die Pralinenreife geschafft. 

Nach über 3 Stunden «Schokoladenkunde» verlassen wir gut gelaunt, zufrieden und etwas schokoladeneuphorisch das Atelier meinpraliné, jede Lady mit einer 12er Schachtel selbst hergestellter Pralinen unter dem Arm.

Das Programm geht weiter; vorgesehen ist ja noch ein Nachtessen im Löwen Herznach. Der Hunger hielt sich nach dieser Schleck- und Nascherei allerdings in Grenzen und doch freuten wir uns auf etwas Salziges. Das vom Winter-OK ausgelesene Einheitsmenü Kalbs-Rahmschnitzel mit Teigwaren und Saisongemüse fand Gefallen und sowohl die halben wie auch die ganzen Portionen wurden weggeputzt.

Der Einstieg ins Winterprogramm ist geglückt, der Ausflug hat sich gelohnt und die Verantwortlichen Anita und Vreni bedanken sich für das Mitmachen. Der nächste Anlass, das beliebte Weihnachtsessen, steht auch schon bald vor der Türe. Aber lassen wir erstmals Dezember werden und geniessen noch ein paar Tage die goldige Herbstzeit.

Usem Schriebstübli
Vreni